Frankfurt: Autobahnbau würde Tiere aus Teufelsbruch vertreiben
Frankfurter Rundschau
Die Tierwelt wäre „nachhaltig beeinträchtigt“, wenn der Riederwaldtunnel wie geplant kommt. Wem der Wald fehlt, wenn er fällt, steht schon im Autobahnbauplan.
Die Vogelschutzwarte ist längst weg. Angrenzend ans Gelände lag sie früher an der Steinauer Straße am Rand des Teufelsbruchs. Dann wurde die Interessenvertretung der hessischen Gefiederten umgesiedelt nach Wetzlar. Und für das Wohl der Vögel vor Ort, aber auch für die Eidechsen, natürlich für die Fledermäuse und für die anderen Bewohner des kleinen Wäldchens, wer kämpft jetzt für sie? Die Waldbesetzerinnen und Waldbesetzer. Die Antiautobahnbewegung.
Der Wert eines Waldes, auch jener knapp 2,7 Hektar, die da gerodet werden sollen, ist unbestritten. Für Menschen ist der Wald Erholungsort und Ruhequelle, die Herzfrequenz sinkt, wenn wir zwischen Bäumen sind. Das hat die Wissenschaft bewiesen. Das würdigt auch der „Planfeststellungsbeschluss zur Änderung des Planfeststellungsbeschlusses für den Neubau der Bundesautobahn A 66 (Frankfurt am Main – Hanau) Teilabschnitt Tunnel Riederwald“. Kurz: der Plan der hessischen Landesregierung, den Riederwaldtunnel zu bauen und diese Bäume abzuholzen.
„Der Fechenheimer Wald mit der angrenzenden Parkanlage Teufelsbruch besitzt eine sehr große Bedeutung als Naherholungszone und wird von Spaziergängern, Radlern, Joggern, Hundebesitzern und auch von Reitern stark frequentiert“, steht im 632 Seiten starken Planfeststellungsbeschluss. Es ist ein ausgewogenes Papier, das die Folgen des Rodens benennt: „Durch die Baumaßnahme sind die Teilbereiche Fechenheimer Wald, Teufelsbruch und Erlenbruch des Grüngürtels der Stadt Frankfurt betroffen. Diese von Erholungssuchenden stark genutzten Teilräume werden durch die technische Überformung, die teilweise Beseitigung sowie durch ihre Zerschneidung nachhaltig beeinträchtigt.“