Fraktionen im EU-Parlament wollen Verhandlungen nach Korruptionsermittlungen verschieben
Die Welt
Katar soll laut Medienberichten versucht haben, etwa mit Geschenken Einfluss auf das Europäische Parlament zu nehmen. Nun gab es 16 Durchsuchungen und mehrere Festnahmen – darunter offenbar auch die von Vizepräsidentin Eva Kaili. Mehrere Fraktionen wollen nun geplante Verhandlungen aussetzen.
Nach der Festnahme der EU-Vizeparlamentspräsidentin Eva Kaili wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit dem WM-Gastgeberland Katar wollen mehrere Fraktionen im EU-Parlament geplante Verhandlungen über Visa-Erleichterungen für Bürger des Golfemirats aussetzen. „Wir von den Grünen sind dagegen, dass Katar in der aktuellen Situation eine Visa-Erleichterung bekommt“, sagte der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquardt der Nachrichtenagentur AFP am Samstag.
Am Freitag hatte die Polizei in Brüssel insgesamt fünf Menschen im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen festgenommen. Unter ihnen ist Kaili sowie deren im Europaparlament tätiger Lebensgefährte. Die Griechin war am Freitagabend bereits aus ihrer Partei, der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok), ausgeschlossen worden. Sie wird nun von den Ermittlern verhört.