
Früherer Soldat über Kremlchef: "Keine Ahnung von Armee"
n-tv
Nicht jeder russische Soldat sei ein Kriegsverbrecher, sagt Pawel Filatjew. Er selbst diente als Fallschirmjäger in der Armee des Kremls. In einem Buch über seine Erfahrungen will Filatjew offenlegen, welche drastischen Folgen die Fehler Präsident Putins für die Arbeit des Militärs haben.
Der aus Russland geflohene ehemalige Fallschirmjäger und Buchautor Pawel Filatjew sieht die Niederlagen bei dem Krieg gegen die Ukraine als persönliche Verantwortung von Kremlchef Wladimir Putin. "Er hat nie gedient, er war nie im Krieg und weiß auch nicht, was Armee ist", sagte der 34-Jährige bei einer Videoschalte aus Paris über Putin.
An diesem Samstag erscheint sein Buch "ZOV. Der verbotene Bericht. Ein Fallschirmjäger packt aus" (Hoffmann und Campe Verlag) über Russlands Krieg in der Ukraine. Filatjew machte Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu zudem dafür verantwortlich, die russischen Streitkräfte heruntergewirtschaftet zu haben. "Sie haben keine Ahnung von der Armee", sagte Filatjew.
Noch zu Sowjetzeiten sei das Militär "nicht schlecht" und vor allem "konkurrenzfähig" gewesen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion habe Korruption Einzug gehalten, seien die Falschen an die Militäruniversitäten gekommen, die nur persönliche Bereicherung, aber nicht die Interessen des Landes im Blick hätten. "Reformen kann nur machen, wer auch weiß, was Armee ist", sagte er.
