Forschungsfreiheit gegen Tierwohl
Süddeutsche Zeitung
Die EU erzwingt in Deutschland strengere Regeln zu Tierversuchen. Wissenschaftsorganisationen sehen ihre Arbeit beschränkt, Tierschützern geht die Änderung dagegen nicht weit genug.
Kabel am Kopf eines Affen, Mäuse im Labyrinth oder Ratten mit einer Spritze: Derartige Bilder von Tierversuchen lassen kaum jemanden unberührt. So kürzlich in Tübingen: Forscher untersuchen dort an Krähen die Arbeitsweise von Nervenzellen, um herauszufinden, wie kognitive Leistungen entstehen. Die Versuche fanden auch an einem halben Dutzend Wildtiere statt, die ein Vogelschutzzentrum zur Verfügung gestellt hatte - später erklärte es, der Einsatz in invasiven Versuchen sei nicht abgesprochen gewesen. "Steckdose auf dem Kopf anstatt Freiheit", überschrieb die Organisation "Ärzte gegen Tierversuche" eine Pressemitteilung und sprach von "für den Menschen vollkommen irrelevante Neugierforschung", denn die Ergebnisse seien nicht vom Tier übertragbar. "Forschung soll kranken Menschen zu Gute kommen, nicht den beliebigen Interessen einzelner Forscher."More Related News