
Forscher gewinnen hochreines Gold aus Müll
n-tv
Ein Forscherteam entwickelt eine umweltfreundliche Methode, um Gold aus Elektroschrott zu gewinnen. Bisherige Verfahren setzen auf giftige Chemikalien wie Quecksilber, die Umwelt und Gesundheit gefährden. Der neue Ansatz macht Hoffnung auf eine kostengünstige Alternative.
Aus Elektroschrott zieht ein Forschungsteam mit einer neuen Methode Gold heraus. Auch aus Erzen lasse sich damit auf umweltfreundliche Weise Gold gewinnen, schreibt die australische Gruppe im Fachjournal "Nature Sustainability". Derzeit werden bei der Goldgewinnung giftige Substanzen wie Cyanidsalze und Quecksilber eingesetzt, was erhebliche Gesundheitsrisiken birgt und zu Umweltbelastungen führen kann.
Das interdisziplinäre Team der Flinders University in Bedford Park hat die Wirksamkeit seines Verfahrens mit Erz, Elektroschrott und anderem goldhaltigen Abfall erprobt. "Wir sind in einen Berg von Elektroschrott eingetaucht und mit einem Goldbarren wieder herausgekommen", sagte Mitautor Harshal Patel. "Ich hoffe, diese Forschung inspiriert zu wirkungsvollen Lösungen für drängende globale Herausforderungen."
Das UN-Umweltprogramm Unep berichtete im vergangenen Jahr: "Zwischen 10 und 20 Millionen Bergleute in mehr als 70 Ländern arbeiten im handwerklichen und kleinen Goldbergbau, darunter bis zu 5 Millionen Frauen und Kinder." Diese oft unregulierten und unsicheren Tätigkeiten verursachten 37 Prozent der weltweiten Quecksilberverschmutzung - mehr als jeder andere Sektor. Bei der Goldgewinnung entstehen unter anderem giftige Quecksilber-Dämpfe.
