Forscher: Früherer Kohleausstieg unter Bedingungen möglich
n-tv
Deutschland will eigentlich spätestens 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Die Ampel peilt im Koalitionsvertrag sogar 2030 an. Das sorgt für Aufregung und Kritik in den betroffenen Regionen. Ein Wissenschaftler hält das Vorhaben für umsetzbar.
Cottbus (dpa/bb) - Einen früheren Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030 hält der Wissenschaftler Felix Muesgens unter bestimmten Bedingungen für machbar. "Ein Kohleausstieg bis 2030 ist grundsätzlich möglich, aber dafür müssen zahlreiche Weichen richtig gestellt werden. Denn wenn das nicht passiert, steigen die Risiken", sagt der Forscher im Fachgebiet Energiewirtschaft an der Brandenburgischen-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) der Deutschen Presse-Agentur. Wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht im erforderlichen Umfang gelinge, Infrastrukturprojekte vom Leitungsausbau bis zum Gaskraftwerk nicht umgesetzt würden, werde es zunehmend schwierig.
Bislang ist gesetzlich vereinbart, dass Deutschland bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung aussteigt. Zu den Kernpunkten des künftigen Regierungsprogramms der neuen Ampel-Koalition zählt es, die Anstrengungen für den Klimaschutz zu erhöhen. Der ursprünglich bis spätestens 2038 geplante Kohleausstieg soll "idealerweise" auf 2030 vorgezogen werden. Lausitzer Kommunen, Energiewirtschaft und Beschäftigte in der Branche kritisieren das Vorhaben.