
Forscher: Bildung muss Chefsache im Kanzleramt werden
n-tv
Schulpädagoge Klaus Zierer verlangt nach schlechten Testergebnissen einen Sonderbeauftragten für Bildung im Kanzleramt. Warum er von einem "nationalen Bildungsnotstand" spricht.
Augsburg (dpa/lby) - Nach dem erneut schlechten Abschneiden deutscher Schüler bei einem Bildungsmonitor verlangt der Bildungsforscher Klaus Zierer einen Sonderbeauftragten für Bildung im Kanzleramt. "Unser Land ist am Tiefpunkt, was Wissen und Können, Interesse und Motivation beim Lernen betrifft", sagte der Augsburger Schulpädagoge. Man müsse von einem "nationalen Bildungsnotstand" sprechen.
Mitte Oktober hatte der jüngste IQB-Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen Defizite bei Neuntklässlern in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften aufgezeigt. Jeder Dritte verfehlte in den Testaufgaben die Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss in Mathematik. Zuvor hatten auch bereits andere Studien schlechter werdende Leistungen der Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Jahrgangsstufen in Deutschland dokumentiert.
"Politisch wird auf die jüngste Bildungspleite mit "Besorgnis" reagiert, aber der politische Kurs wird in der Regel nicht geändert, was wirklich besorgniserregend ist", sagte Zierer. Alle milliardenschweren Programme, die es seit dem Pisa-Schock vor rund einem Vierteljahrhundert gegeben habe, hätten offensichtlich nichts gebracht.
