
Flugzeug sammelt nachts über Berlin Geodaten - Lärm erwartet
n-tv
Ein Messflugzeug scannt die Hauptstadt per Laser. Die Aktion kann für Anwohner lauter werden. Wozu die Daten genutzt werden, erklärt das zuständige Bundesamt.
Berlin (dpa/bb) - Berlin wird mehrere Nächte lang von einem Messflugzeug überflogen, das die Hauptstadt per Laser scannt und so hochauflösende Geodaten sammelt. Der erste Start ist Freitagnacht. Dabei kann es bei geöffnetem Schlafzimmerfenster schon mal lauter werden, denn das Kleinflugzeug fliegt relativ niedrig in einer Höhe von 1.500 bis 800 Metern, wie Michael Möller von der beauftragten Firma BSF Swissphoto der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Hintergrund der Aktion: Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie lässt einen "Digitalen Zwilling" Deutschlands erstellen, also ein digitales 3D-Abbild der Republik. Jetzt ist Berlin an der Reihe. Systematisch fliegt nun das Kleinflugzeug mit dem Hochleistungslaser in Bahnen über die Millionenstadt und erfasst präzise Informationen über Gebäude, Straßen, Wälder und Gewässer. Für optimale Daten muss der Himmel frei von Wolken, Dunst und Nebel sein – das ist nun zu erwarten.
Ein Anwendungsfeld für das 3D-Abbild ist die Simulation von Starkregen, damit die Behörden gefährdete Gebiete erkennen können. Die Daten sind auch Grundlage für die Stadtplanung, Verkehrssteuerung, den Umweltschutz oder die Katastrophenvorsorge. Schon jetzt ist die Technik andernorts in Deutschland im Einsatz, etwa bei der Inventur von Baumkronen und Flughindernissen.
