
"Flugblatt war menschenverachtend, nicht antisemitisch"
n-tv
Sein Flugblatt sei "krass" und "menschenverachtend" gewesen, räumt Helmut Aiwanger kurz vor der bayerischen Landtagswahl ein. Antisemitische Inhalte will der Bruder von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger aber darin nicht erkennen. Die Wählerinnen und Wähler scheinen in Wahlumfragen zuzustimmen.
Zwei Tage vor der bayerischen Landtagswahl hat sich der Bruder von Hubert Aiwanger noch einmal zu dem antisemitischen Flugblatt geäußert, das die Gebrüder Aiwanger in den 1980er-Jahren an ihrer Schule verteilt haben. "Das war ein krasser Schülerstreich", sagt Helmut Aiwanger in einem Gespräch mit den Funke-Zeitungen, "obwohl es insgesamt natürlich günstiger gewesen wäre, wenn es diesen Zettel nie gegeben hätte."
Für antisemitisch hält der Bruder des Freien-Wähler-Chefs und stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten das Pamphlet allerdings nicht: "Natürlich ist der Inhalt des Flugblattes krass und menschenverachtend", erklärt Aiwanger. "Antisemitisch ist es meiner Meinung nach nicht. Diese Beschreibung ärgert mich." Juristen kommen zu einer anderen Einschätzung.
Das Flugblatt war vor mehr als 30 Jahren in der Schultasche von Hubert Aiwanger gefunden worden, der dafür auch schulische Disziplinarmaßnahmen in Kauf nahm. Autor will nach eigenen Angaben allerdings der ältere Aiwanger-Bruder Helmut gewesen sein.
