
Fischotter mit stabilen Vorkommen in Hessen sesshaft
n-tv
Auch wenn in Hessen inzwischen wieder an einigen Gewässern Fischotter leben - die Marderart ist nach Einschätzung von Experten nicht über den Berg. Schon einzelne Todesfälle könnten weitreichende Folgen haben.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Zehn Jahre nach der Rückkehr des Fischotters nach Hessen gibt es inzwischen landesweit vier stabile Vorkommen. Diese liegen im Vogelsberg- und Schwalm-Eder-Kreis, in der Wetterau, im Main-Kinzig-Kreis sowie im Landkreis Kassel, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Montag in Wiesbaden mitteilte. Auch im Kreis Marburg-Biedenkopf sei mindestens ein Tier sesshaft geworden, erläuterte die Expertin Irene Glatzle.
Noch sei die Population in Hessen nicht über den Berg. "Die Wiederbesiedlung ehemaliger Lebensräume durch den Fischotter erfolgt naturgemäß relativ langsam", warnte das HLNUG. Kleine isolierte Populationen, wie sie derzeit beständen, könnten bereits durch den Tod einzelner Tiere wieder erlöschen. Der Fischotter ist der längste und nach dem Dachs zweitschwerste Marder Mitteleuropas.
"Die häufigste Todesursache für Fischotter in Mitteleuropa ist der Verkehrstod", erläuterte Inga Hundertmark von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz. "Das liegt zum einen an unserem sehr dichten Verkehrsnetz, aber auch daran, dass Fischotter selten unter Brücken hindurch schwimmen. Wenn kein Uferstreifen vorhanden ist, weichen sie meist auf die Straße aus."
