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FIA erteilt Maulkorb für die Formel 1

FIA erteilt Maulkorb für die Formel 1

DW
Wednesday, December 21, 2022 05:54:17 PM UTC

Motorsportler sollen offenbar nur noch Auto fahren - wenn es nach dem Willen des Weltverbandes FIA geht. Politische Statements müssen künftig von den Regelhütern genehmigt werden.

Ein Kniefall, ein Regenbogenhelm, ein handbeschriftetes T-Shirt - geht es nach den Regelhütern des Motorsport-Weltverbandes, gehören solche Aktionen der Vergangenheit an. Die FIA hat eine Anpassung ihrer Bestimmungen vorgenommen, wonach künftig "politische, religiöse und persönliche Äußerungen oder Kommentare" ohne vorherige Genehmigung als Regelverstoß gelten.

In der letzten Jahren hatten sich vor allem die Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Sebastian Vettel mehrmals politisch und pro Umweltschutz positioniert. Der Deutsche Vettel trug an Grand-Prix-Wochenenden verschiedene Shirts, auf denen er mal auf das Bienensterben hinwies, mal seine Sympathie für die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" kundtat oder sich im homophob regierten Ungarn für die Rechte sexuell Diskriminierter einsetzte. 

Hamilton kämpfte vor allem gegen Rassismus, sei es durch das Tragen von Kleidungsstücken mit Aufschrift oder mit einem Kniefall - unter anderen mit Vettel - vor dem Rennen in Abu Dhabi 2020. In Saudi Arabien 2021 hatte der Brite einen Helm im Regenbogen-Design auf - ein Zeichen für sexuelle Diversität.

Einige dieser Aktionen der beiden Topstars hatten bereits die FIA auf den Plan gerufen: Vettel wurde für sein "Same Love"-Shirt in Ungarn verwarnt, im Zusammenhang mit Hamiltons Anti-Rassismus-Botschaft in Italien 2020 ("Verhaftet die Polizisten, die Breonna Taylor getötet haben") untersagte der Weltverband T-Shirts mit politischen Botschaften bei Siegerehrungen.

Politische Botschaften auf der Rennstrecke sind von der Regelbehörde im Grundsatz untersagt. Allerdings hat der Verband seit Anfang 2020 - auch auf Betreiben der Fahrer um Rekordweltmeister Hamilton - Gesten zur Unterstützung des Kampfs gegen Rassismus gestattet. Ein FIA-Sprecher verwies jetzt auf den Ethikkodex des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und merkte dabei an, dass die internationalen Sportregularien "im Einklang mit der politischen Neutralität des Sports als ein universelles ethisches Grundprinzip der olympischen Bewegung" aktualisiert worden seien.

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