Feste Bande auf dem Tennisplatz
Frankfurter Rundschau
Der Frankfurter Tennisprofi Tim Pütz ist 2021 in die Doppel-Weltspitze geklettert – auch, weil er Freundschaften auf der Tour pflegt.
Wenn es sich Tim Pütz dieser Tage nicht gerade mit seiner Familie gemütlich gemacht hat, dann ist er öfters von seinem Haus in Usingen nach Bad Homburg gefahren, über die Louisenstraße gelaufen und hat gegenüber dem Kurhaus den Physiotherapeuten seines Vertrauens, Matthias Sauer, aufgesucht. Völlig unerkannt, muss man hinzufügen. Er musste dabei keine Autogramme schreiben, keine Selfies mit Fans aufnehmen.
Der 34-jährige Pütz gehört zu den unbekanntesten Sportlern von Weltklasseformat, die dieses Land derzeit zu bieten hat. Das hat mit der Spielvariante seiner Sportart zu tun. Der junge Familienvater aus dem Taunus ist Doppelspezialist im Tennis und damit eher eine Randerscheinung im öffentlichen Interesse.
Es ist aber nicht so, dass Tim Pütz gegen seinen Status intervenieren würde, wenn er daran etwas ändern könnte. „Das ist schon gut so, dass ich nicht populär bin“, sagt Pütz, nachdem er auf der Massagebank Platz genommen hat, „auf Aufmerksamkeit bin ich nicht scharf. Dafür kann man sich eh nichts kaufen“.