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Fentanyl-Welle schwappt nach Deutschland

Fentanyl-Welle schwappt nach Deutschland

n-tv
Sunday, February 25, 2024 07:52:39 AM UTC

Die USA erleben seit Jahren eine "Tragödie", wie es ihr Präsident Joe Biden formuliert. Das Opioid Fentanyl macht aus Menschen Zombie-ähnliche Gestalten. Inzwischen kommen immer größere Mengen der Droge auch nach Europa. Deutsche Behörden sehen sich gerüstet.

Sieht man die traurigen und verwahrlosten Gestalten, wähnt man sich in einem Zombie-Film. Nur dass sie real sind: Menschen zwischen Leben und Tod, abhängig von Fentanyl, einer Droge, die mindestens fünfzigmal so stark ist wie Heroin und die die Gefahr sofortiger Abhängigkeit hochschnellen lässt. Zumal sie auch noch billiger ist. Auf den Straßen von Portland im US-Bundestaat Oregon, der amerikanischen Fentanyl-Hochburg, kostet eine Pille des Opioids nach Erkenntnissen der Polizei maximal drei Dollar, während Süchtige für einen ungefähr vergleichbaren Rausch mittels Meth 15 oder Heroin 20 bis 30 Dollar ausgeben müssten.

Die Statistik offenbart die Dramatik: 2022 starben 107.000 Amerikaner an einer Überdosis Drogen, wobei bei zwei Dritteln Fentanyl oder ähnliche Substanzen die entscheidende Rolle spielten. Mit dem 2022 in den USA beschlagnahmten Fentanyl - 50,6 Millionen Tabletten und mehr als 4530 Kilogramm Pulver - hätten theoretisch alle Einwohner des Landes getötet werden können, rechnete die Anti-Drogen-Polizei DEA vor. US-Präsident Joe Biden spricht von einer "amerikanischen Tragödie". Er und sein Außenminister Antony Blinken riefen zur internationalen Zusammenarbeit auf. Sie betrachten die Situation in den USA als Vorbotin für den Rest der Welt.

In Deutschland ist das Signal gehört worden. Innen- und Gesundheitsbehörden sind in Habachtstellung. Sie beschreiben die Problematik bewusst sachlich-nüchtern, wohl auch mit dem Ziel, keine Angst zu schüren. "Der Fentanylkonsum ist in Deutschland nicht annähernd so verbreitet wie in den USA und Kanada", sagte der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert ntv.de. Allerdings: "Wir müssen aufmerksam sein, die Entwicklungen in Deutschland klar im Blick haben." Er gab sich sicher: Zu einem Ausmaß wie in Nordamerika werde es hierzulande nicht kommen. "Wir haben grundsätzlich andere, bessere Voraussetzungen."

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