
Felskunst in Great Basin ist 12.000 Jahre alt
n-tv
Sie faszinieren schon seit tausenden Jahren. Gemeint sind die Bilder, die auf Felsen im Great Basin sind. Ein Forscherpaar aus Deutschland datiert die Zeichnungen mithilfe von speziellen Messungen und liefert gleich noch einen weiteren Fakt.
Strichzeichnungen, abstrakte geometrische Muster und menschenähnliche Wesen: Rund 12.000 Jahre alte Felskunst im Great Basin im Westen der USA ist immer wieder erneuert worden. Das bestätigte ein Forscherehepaar vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz mit einer besonderen Methode. "Menschen griffen immer wieder auf die gleichen Kunstwerke zu und versahen sie mit neuer Bedeutung", heißt es in der Mitteilung zur Studie.
Das Paar untersuchte Felskunst in Idaho, Wyoming und im Süden von Montana im nordöstlichen Teil des Great Basins. "Hier liegt unter anderem das Kulturareal der Shoshonen-Indianer", teilte das Institut mit. In dem Gebiet erstrecke sich die vielfältige Felskunst über eine breite Zeitspanne - die von der paläo-indianischen Epoche vor rund 15.000 Jahren bis in die jüngste Vergangenheit reiche. Die von den Forschern untersuchten Werke waren jedoch bis zu 12.000 Jahre alt.
Zur Datierung der Kunstwerke ermittelten die Forscher die Verteilung von Mangan und Eisen in der Felsoberfläche, ohne diese zu zerstören. Beide Stoffe sind in der Gesteinslack genannten Kruste enthalten, die sich auf Felsen als dünner, dunkler Überzug abgelagert hat. Nach dem Einritzen bildete sich diese Schicht erneut und wuchs mit den Jahren. "Wir haben intakten Gesteinslack mit dem Lack der Gravuren verglichen und konnten diese so chronologisch einordnen", berichtete Meinrat O. Andreae. Der emeritierte Direktor des Instituts hat mit seiner Frau, der Biogeowissenschaftlerin Tracey Andreae, insgesamt 461 Messungen mithilfe eines tragbaren Röntgenfluoreszenzgerätes durchgeführt.
