FDP-Fraktionschef Dürr: Mehr Migration in den Arbeitsmarkt nötig
ProSieben
Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung in Deutschland ist besonders hoch. Die Folgen sind womöglich bald zu spüren. Die FDP hält mehr Einwanderung für geboten - aber hinein in Jobs.
Der neue FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr plädiert für eine deutliche Steigerung der Einwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt. Diese sei nötig, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken und Wachstum zu ermöglichen, aber auch zur Sicherung der Sozialsysteme, sagte Dürr der Deutschen Presse-Agentur. "Der Bundeshaushalt schießt mittlerweile über 100 Milliarden Euro als Steuerzuschuss in die gesetzliche Rentenversicherung. Das sind alles berechtigte Ansprüche von Rentnerinnen und Rentnern. Aber es zeigt die demografische Schieflage." Dürr war am Dienstag zum Nachfolger von Christian Lindner als Fraktionschef der Liberalen im Bundestag gewählt worden.
"Der Chef der Bundesagentur für Arbeit spricht von einer Notwendigkeit der Einwanderung pro Jahr von 400 000 Menschen. Ich halte die Zahl für realistisch und will es begründen", sagte Dürr. "Erstens wirtschaftspolitisch: Wir gehören mit Japan zu den ältesten Ländern der Welt. In allen Branchen in Deutschland ohne Ausnahme werden derzeit Arbeitskräfte gesucht. Unser Wohlstand hängt davon ab, ob wir das schaffen."
Ziel müsse es sein, Migration in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermögliche, nicht nur in die sozialen Sicherungssysteme. Nur wenn dies gelinge, werde Deutschland Wachstumsraten haben, die dann für Investitionen in Bildung, Klimaschutz und die Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme verwendet werden könnten.