FC Bayern zu zwölft: Petitesse oder Regelverstoß?
n-tv
Einige Sekunden lang spielt der FC Bayern in Freiburg zu zwölft, weil das Schiedsrichterteam bei einer Auswechslung einen Fehler begeht. Nur eine kuriose Petitesse in der Fußball-Bundesliga? Oder ein Regelverstoß, der empfindliche Konsequenzen haben könnte? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Eigentlich sind Auswechslungen im Fußball keine komplexe Angelegenheit. Das Prozedere ist in der Regel 3 (Spieler) festgelegt und folgt einem klaren, überschaubaren Ablauf: Das Spiel muss unterbrochen sein, der Schiedsrichter wird über die Wechselabsicht informiert und gibt sein zustimmendes Zeichen. Alsdann verlässt erst der auszuwechselnde Spieler das Feld, danach betritt der einzuwechselnde Spieler es an der Mittellinie. Damit ist der Wechsel abgeschlossen, und das Spiel wird fortgesetzt. Findet das Spiel mit Schiedsrichter-Assistenten statt, dann wickelt einer davon die Auswechslungen ab; gibt es zudem einen Vierten Offiziellen, übernimmt er diesen Job.
In aller Regel gibt es dabei keinerlei Komplikationen, doch manchmal steckt der Teufel im Detail, und dann kann es zu Irritationen und Aufgeregtheiten kommen. So wie am Samstag in der Partie des SC Freiburg gegen den FC Bayern München (1:4) nach 84 Minuten. Der Rekordmeister wollte Corentin Tolisso und Kingsley Coman durch Marcel Sabitzer und Niklas Süle ersetzen, diese beiden betraten auch mit Zustimmung von Schiedsrichter Christian Dingert - respektive mit der Erlaubnis des Vierten Offiziellen Arno Blos - den Rasen. Allerdings hatte zuvor nur Tolisso den Platz verlassen, Coman dagegen war auf dem Feld geblieben.
Der Grund dafür lag in einem Irrtum der Teammanagerin des FC Bayern, Kathleen Krüger. Sie hatte auf der Wechseltafel die Rückennummer 29 eingestellt - Comans alte Nummer; seit dieser Saison trägt er jedoch die 11. Dadurch fühlte sich der Angreifer nicht angesprochen und machte keine Anstalten, sich vom Feld zu begeben. Dennoch ließ der Unparteiische das Spiel zunächst fortsetzen - ihm war, genau wie dem Vierten Offiziellen, entgangen, dass für Sabitzer und Süle nur Tolisso vom Platz gegangen war. Fünfzehn Sekunden lang waren die Bayern dadurch zu zwölft auf dem Feld, dann unterbrach Dingert, den sowohl der Freiburger Nico Schlotterbeck als auch der Vierte Offizielle auf diese Tatsache hingewiesen hatten, das Spiel mit einem Pfiff.