
FC Bayern verschafft Thomas Müller "jetzt keine Erlösung"
n-tv
Der FC Bayern München ist "kein kompletter Scherbenhaufen", sagt Thomas Müller. Im Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom zeigt der kriselnde Fußball-Bundesligist das endlich mal wieder auf hohem Niveau. Euphorie bricht aber nicht aus, mit Kampfansagen hält man sich bedeckt.
Im Pokal hat man sich schon im Oktober beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken blamiert, die Meisterschaft ist gut zwei Monate vor dem Saisonfinale wohl schon verloren und in der Champions League drohte nach dem 0:1 gegen Lazio Rom aus dem Hinspiel schon im Achtelfinale das Aus. Die Lage beim FC Bayern München war vor dem Anpfiff des Rückspiels gegen die Italiener einigermaßen prekär. So prekär, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Den Trainer Thomas Tuchel kostete die Situation, in die er sein wackliges Ensemble geführt hat, auf Raten den Job. Am Saisonende muss der Welttrainer von 2021 gehen.
Jetzt, 90 Minuten Fußball später, hat sich der Wind nicht gedreht, aber er weht aus einer anderen Richtung: 3:0 schlug der deutsche Rekordmeister Lazio Rom, mit der besten, dominantesten Leistung seit Wochen. Der FC Bayern versicherte sich selbst, dass er wichtige Spiele noch gewinnen kann. Das Spitzenspiel in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen war krachend verloren worden (0:3). Üblicherweise nutzte der Serienmeister solche Partien immer, um im Straucheln wieder Tritt zu fassen. Doch in diesem Jahr ist vieles anders.
Nun aber sind sie zurück, die Bayern. Zumindest ein bisschen. Euphorie und Kampfansagen fallen aber aus. "Das war jetzt keine Erlösung. Es war nicht so, dass wir eine neue Spielkulturebene erreicht haben. Aber wir haben einen ganz wichtigen Schritt getan", sagte Thomas Müller bei Prime Video. Der Sieg ist für den kriselnden und schwer um das Selbstverständnis als wenigstens national unantastbarer Primus ringenden Klub viel wertvoller als die 86,02 Millionen Euro an UEFA-Prämien, die man nun mit dem Viertelfinaleinzug schon eingespielt hat. "Das ist für den ganzen Verein enorm wichtig, nicht nur für uns Spieler, sondern auch für die Strahlkraft des Vereins", sagte der Offensivspieler. "Wir sind und wir wollen natürlich weiter ein Topklub im europäischen Spitzenfußball sein. Und dafür musst du auf jeden Fall ins Viertelfinale, Richtung Halbfinale kommen."
