FC Bayern kämpft panisch gegen den Kontrollverlust
n-tv
Der FC Bayern München gehört zur absoluten internationalen Spitze. Der deutsche Rekordmeister ist Teil der elitären Superklubs. Aber die Zeiten haben sich geändert. In Europa ist der FCB in der entscheidenden Saisonphase nicht mehr Favorit, nur noch Außenseiter. Wohin führt der Weg?
Jahrelang erdrückt Bayern München die Bundesliga. Nach dem Dortmunder Double im Jahr 2012 lassen sie nichts unversucht, ihre Vormachtstellung im deutschen Fußball zu zementieren. Der Rekordmeister gewinnt Meisterschaft um Meisterschaft, rennt der nationalen Konkurrenz davon. Der FC Bayern zahlt Gehälter, von denen anderen Vereine in Deutschland nicht einmal mehr träumen können. Er ist das Aushängeschild der Liga und setzt auch international immer wieder Ausrufezeichen. Doch die neureichen, von Staaten finanzierten Vereine Europas drängen die Münchener immer weiter zurück. Die Pleite bei Manchester City mit all ihren Folgen steht dabei sinnbildlich für den Verlust der Strahlkraft des besten deutschen Vereins. Aus einem ewigen Favoriten wird ein Außenseiter. In Europa ist Bayern München das, was Borussia Dortmund in der Bundesliga ist.
Dabei ist der Abstieg der Bayern von den Gipfeln des europäischen Fußballs ein schleichender, kein krachender. Sie stürzen nicht, sie hangeln sich hinunter. Beinahe verzweifelt müssen sie Meter für Meter preisgeben. Ihre Aussagen spiegeln dabei den Verlust wider. Seit der letzten Hochphase unter Pep Guardiola von 2014 bis 2016 gibt es nur noch selten Grund zur Euphorie. Dem Katalanen war die Bundesliga nach nur drei Jahren zu klein geworden. Er hatte zwar nicht alles erreicht, war jedoch in seinen drei Spielzeiten konstant ins Halbfinale eingezogen.
Wie Jürgen Klopps Schatten viel zu lange über Borussia Dortmund hing, so vernebeln nun in München die Erinnerungen an den großen Taktiker Guardiola den klaren Blick auf die Zukunft. Für den kurzen Moment dieser drei Jahre spielte der Stern des Südens den perfekten Fußball. Sie waren in Europa gefürchtet, der Gegenentwurf zu den mit immer mehr Macht in den Markt drängenden neureichen Staatenklubs. Wie jedoch die Bayern die Bundesliga mit geschickter und gezielter Transferpolitik kleinhalten konnten, so waren sie auf europäischer Ebene bald schon Leidtragende der sich verändernden Ökonomie des Fußballs.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".