
Fast jeder siebte Studierende will im Ausland arbeiten
n-tv
Jeder zweite Betrieb in Deutschland klagt laut DIHK über Fachkräftemangel. Die Hoffnung ruht zum Teil auf Nachwuchskräften, die studieren und in deren Ausbildung Deutschland viel Geld investiert. Eine besorgniserregend hohe Zahl an jungen Menschen will aber gar nicht in Deutschland bleiben.
In Deutschland herrscht akuter Fachkräftemangel. Aufgrund der Zuwanderungspolitik gestaltet sich nicht nur der Zuzug dringend benötigter Arbeitskräfte schwierig. Auch die Ausbildung des Nachwuchses, insbesondere in den wichtigen MINT-Fächern - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik -, scheint die Lage in Zukunft kaum zu bessern. Denn laut einer repräsentativen Studie, die ntv.de vorliegt, wollen immer mehr angehende Fachkräfte, die in Deutschland ausgebildet werden, nicht hier bleiben, sondern ins Ausland gehen.
Fast jeder fünfte Studierende ist demnach überzeugt, dort nach dem Studium bessere Jobchancen zu haben. Das geht aus Umfragen des Personaldienstleisters Jobvalley und des Departments of Labour Economics der Universität Maastricht hervor. Befragt wurden im Oktober und November 2023 hierfür insgesamt 12.343 Studierende aus ganz Deutschland.
Bei den dringend benötigten Nachwuchskräften aus den MINT-Fächern liegt der Wert sogar bei über 22 Prozent. Eine besorgniserregende Entwicklung, denn schon jetzt sind laut Branchenverband Bitkom 49.000 IT-Stellen in Deutschland unbesetzt, 12.000 mehr als vor einem Jahr. Im Gesundheitswesen - dazu zählen auch angehende Ärztinnen und Ärzte - liegt die Quote sogar bei 26,9 Prozent. Der Trend verschärfe sich zunehmend, schreiben die Studienautoren.
