
Fast 150 Betrugsfälle im Gesundheitsbereich aufgeklärt
n-tv
Abrechnungsbetrug trifft Krankenkassen und letztlich deren Beitragszahler. Mit 98 Prozent ist die Aufklärungsquote eines besonderen Ermittlungsteams "geradezu sensationell", findet der Innenminister.
Fulda (dpa/lhe) - Im Gesundheitsbereich fließt viel Geld - und das lockt auch Betrüger an, wie Hessens LKA-Präsident Andreas Röhrig erklärt. Um den schwarzen Schafen auf die Schliche zu kommen, hat das Hessische Landeskriminalamt in Fulda seine Kräfte gebündelt: Ein achtköpfiges Speziallisten-Team geht dort Abrechnungsbetrug und Korruption im Medizinsektor nach. Im vergangenen Jahr konnte das Team nach Angaben des Innenministeriums 145 von 147 Betrugsfällen aufklären.
Diese Aufklärungsquote von 98 Prozent sei "geradezu sensationell", lobte Innenminister Roman Poseck (CDU) bei einem Besuch der Zentralstelle Medizinwirtschaftskriminalität (ZMWK). Allerdings sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Ins Visier der Zentralstelle Medizinwirtschaftskriminalität geraten laut Ministerium beispielsweise Ärzte, Kliniken, Apotheken, therapeutische Einrichtungen, Sanitätshäuser, Hörakustiker und Augenoptiker. Oft geht der Betrug zulasten der Krankenkassen. Deswegen sei es für das Ermittlerteam der Zentralstelle wichtig, einen sehr engen Kontakt zu den Versicherungen zu haben, sagte Röhrig, der sich gemeinsam mit Poseck von ZMWK-Leiter Jörn Sippel über die Arbeit der LKA-Außenstelle informierte.
