
Falsche Angaben: Baden-Württemberg gibt Dino-Fossil zurück
n-tv
Mehr als 100 Millionen Jahre nach seinem Tod hat der Saurier Ubirajara jubatus einen Disput zwischen Baden-Württemberg und Brasilien ausgelöst. Die Wissenschaftsministerin bezog klar Stellung, muss nun aber Fehler einräumen. Für ein Museum hat das Konsequenzen.
Karlsruhe/Rio de Janeiro (dpa/lsw) - Kehrtwende im Streit um ein Dinosaurier-Fossil: Anders als noch vor ein paar Monaten erachtet Baden-Württemberg den Erwerb der versteinerten Überreste aus der Kreidezeit inzwischen als unrechtmäßig und will diese an Brasilien zurückgeben. Hintergrund seien falsche Angaben des Naturkundemuseums Karlsruhe, teilte das Wissenschaftsministerium am Montag mit. "Ich bedaure dieses Fehlverhalten sehr", erklärte Ministerin Theresia Bauer (Grüne). Das Museum müsse nun prüfen, ob in der Sammlung weitere Objekte mit vergleichbar unklaren Erwerbsumständen sind.
Die Paläontologische Gesellschaft in Brasilien hatte sich beschwert, das Fossil des Sauriers Ubirajara jubatus sei illegal außer Landes gebracht worden. Im September hatte das Wissenschaftsministerium daraufhin noch erklärt, man habe "den Sachverhalt umfassend geprüft und sich alle verfügbaren Unterlagen zum Import und Erwerb des angesprochenen Fossils vorlegen lassen. Nach deren Auswertung hat sich herausgestellt, dass es keine Anhaltspunkte für einen unrechtmäßigen Erwerb durch das Naturkundemuseum Karlsruhe gibt".
Nun der Meinungswechsel: "Nach Einschätzung des Wissenschaftsministeriums sind die Umstände über die Einfuhr des Fossils nicht eindeutig, und es bestehen Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Eigentumserwerbs durch das Land Baden-Württemberg", zitierten die "Badischen Neuesten Nachrichten" und die "Südwest Presse" am Montag aus einer Vorlage für die Kabinettssitzung an diesem Dienstag. Die Ausfuhr nach Deutschland habe gegen brasilianisches Recht verstoßen.
