Faktencheck: Kein "Massensterben" durch Impfnebenwirkungen
DW
Ein Jahr nach Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland warnen Impfgegner in den sozialen Netzwerken vor massenhaften Impfnebenwirkungen und Impfschäden. Die Zahlen sprechen jedoch eine ganz andere Sprache.
Während die Omikron-Welle vielerorts für rasant steigende Infektionszahlen sorgt und die Zahl der erst-, zweit- und dritt-geimpften Personen auch in Deutschland wächst, machen einige Menschen in den sozialen Netzwerken weiter Stimmung gegen die Corona-Impfungen. Ein Jahr nach dem Start der Impfungen in vielen europäischen Ländern warnen einige vor den mutmaßlichen Gefahren der Impfstoffe, die angeblich extrem viele Nebenwirkungen haben.
Behauptung: "So viele Impfschäden - und vor allem auch Tote - gab es bei noch keiner Impfung!", schreibt eine Nutzerin. Ein anderer User sagt "ein Massensterben durch die Nebenwirkungen der Impfung" voraus. Für manche ist dies bereits Realität: "Millionen sterben an den Nebenwirkungen der Impfungen", wird auf einem Account behauptet.
DW Faktencheck: Falsch.
Die COVID-19-Impfungen sind nun über ein Jahr weltweit im Einsatz und wurden in großen Mengen verimpft: Mehr als neun Milliarden Impfdosen wurden bisher gespritzt - und schwere Impfnebenwirkungen sind nachweislich bislang sehr selten.
Allein aufgrund der historisch beispiellos großen Impfkampagne sind jedoch gewisse Fallzahlen von Nebenwirkungen zu erwarten, etwa durch Arzneimittelunverträglichkeit oder andere Allergien. Ein zusätzlicher Grund: Impfreaktionen zeigen, dass sich der menschliche Organismus mit dem Erreger bzw. Impfstoff auseinandersetzt. (Mehr zur Immunreaktion hier.) Der Impfstoff wird vom Immunsystem als fremd erkannt und dieser bildet dann Antikörper. Die COVID-19-Impfstoffe gelten als "reaktogen", lösen also häufiger Impfreaktionen aus.