
Fahrlehrer kritisieren Reformpläne zum Führerschein
n-tv
Der Bundesverkehrsminister plant Änderungen beim Führerschein - die auch finanziell spürbar sein sollen. Thüringens Fahrlehrerverband hat andere Vorschläge.
Suhl (dpa/th) - Thüringens Fahrlehrerverband kritisiert die von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) vorgestellten Pläne für eine Reform beim Führerschein. Dadurch sollen laut Ministerium die hohen Kosten gesenkt werden. "Für mich ist das eine rein populistische Maßnahme", sagte der Vorsitzende Harry Bittner der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Eine Reduktion des Frageumfangs für die Theorie und eine Kürzung der Prüfungszeit für die praktische Fahrprüfung würden der Realität nicht gerecht. Die Fahrzeuge und auch die Verkehrssituationen seien komplexer geworden - entsprechend umfangreicher seien mittlerweile die EU-Mindestanforderungen zu den Prüfungsinhalten. Zahlreiche Fahrassistenzsysteme, die früher nicht vorhanden waren, würden heute praktisch wie theoretisch geschult. "Also im Prinzip diejenigen, die jetzt sagen, ist alles viel zu teuer, die haben doch gesagt, ihr müsst mehr ausbilden", so Bittner.
Digitales Lernen müsse nicht weiter ermöglicht werden. Bereits jetzt lernten die Schüler die theoretischen Inhalte per App. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass es Schüler gebe, denen die Motivation zum Selbstlernen fehle. Das verursache dann Mehrkosten etwa durch mehr nötigen Unterricht oder Prüfungswiederholungen, so Bittner.
