
"Für die Ukraine wird der Munitionshunger zum größten Problem"
n-tv
Die Kämpfe um Awdijiwka sieht Oberst Markus Reisner vor einem Wendepunkt. In den nächsten Tagen werde man sehen, ob die Ukraine dort Entlastungsangriffe starte wie im vergangenen Jahr bei der Schlacht um Bachmut. "Das wird über das Schicksal der Stadt entscheiden."
Aktuell gehe es in Awdijiwka um den lokal begrenzten Kampf um eine Stadt. Perspektivisch sieht Reisner die Ukraine allerdings massiv unter Druck. "Wenn die Ukraine es nicht schafft, dem Druck der Russen weiter etwas entgegenzusetzen, wenn sie nicht die Munition bekommt, die sie braucht, dann kann das dazu führen, dass es tatsächlich zu einem Durchbruch der Russen kommt."
ntv.de: Wie ist die Situation in Awdijiwka? Kämpfen die Ukrainer dort in einem Kessel?
Markus Reisner: Militärisch exakt gesprochen ist das kein geschlossener Kessel, da die ukrainischen Soldaten nicht lückenlos vom Gegner eingeschlossen sind. Wir sehen hier eher ein sogenanntes operatives Schließen eines Kessels. Die zwei russischen Zangen, die sich aufeinander zubewegen, sind bereits in der Lage, das Gelände dazwischen durch Feuer zu kontrollieren.
