
Für Besucher der Hagia Sophia gelten neue Regeln
n-tv
Im Sommer 2020 ordnet der türkische Präsident Erdogan an, dass die berühmte Hagia Sophia in Istanbul kein Museum mehr sein soll, sondern einen Moschee. Der Eintritt war seitdem frei. Das ändert sich nun. Und es gelten weitere Neuerungen für Menschen, die den Sakralbau besichtigen möchten.
Es war ein Herzensprojekt des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan - und stieß auf internationale Kritik: Im Sommer 2020 hatte Erdogan die einst als Kirche gebaute Hagia Sophia in Istanbul von einem Museum wieder in eine Moschee umgewandelt. Erdogan beschwichtigte damals, der Eintritt werde immerhin abgeschafft und das Kulturdenkmal stehe allen offen - Muslimen und Nicht-Muslimen. Ab diesem Montag nun gibt es eine neue Änderung: Das Betreten der Hagia Sophia soll reguliert werden und wird für Besucher und Besucherinnen wieder kostenpflichtig.
Der Tourismusminister verspricht sich davon ein besseres Miteinander von Besuchern und Gläubigen. Touristen machten unvermeidlich Lärm und störten damit unfreiwillig den Frieden und das Gebet, sagte Minister Mehmet Nuri Ersoy vor Kurzem.
Touristen und Betende dürfen bislang gemeinsam den Innenraum der Hagia Sophia betreten. Absperrungen und Hinweisschilder sorgen für etwas Distanz. Ab sofort werden Gläubige und Besucher durch verschiedene Eingänge geschleust. Während die Betenden die bisherigen Eingänge nutzen können, werden Touristen über eine Galerie im oberen Stockwerk geführt. Reiseführer dürfen laut Ersoy nicht mehr erklärend durch die Gänge geleiten. Stattdessen sollen Kopfhörer eingesetzt werden. "Unsere Priorität dort ist das Gebet", sagte Ersoy. Der Bau sei aber auch ein Weltkulturerbe und müsse daher für Besucher aus aller Welt offen bleiben.
