
Für 16 Millionen Briten wird das Trinkwasser teurer
n-tv
Jahrelang wird der Wasserpreis in Großbritannien klein gehalten, behauptet der verschuldete Versorger Thames Water. Für 16 Millionen Kunden wird nun die lebensnotwendige Ressource viel teurer. Dabei beruhen die Schulden des Unternehmens auch auf Strafen wegen Umweltvergehen.
Das größte Wasserversorgungsunternehmen in Großbritannien, Thames Water mit 16 Millionen Kunden in London und Südengland, will seine Preise in den kommenden Jahren um mehr als 50 Prozent anheben. Von der Aufsichtsbehörde Ofwat verfügte Kosteneinsparungen seien "nicht tragbar", teilte das Privatunternehmen mit. Dies schrecke Investoren ab.
Thames Water ist stark verschuldet und steht außerdem in der Kritik, weil es "routinemäßig" Abwasser in Flüsse und ins Meer geleitet haben soll. Das Unternehmen steht seit Juli unter Aufsicht der Ofwat, die einen unabhängigen Prüfer einsetzte. Das Unternehmen gehört einem Konsortium, zu dem ein britischer und ein kanadischer Pensionsfonds gehören. Die britische Wasserversorgung war 1989 privatisiert worden.
Der Chef von Thames Water, Chris Weston, erklärte, die höheren Wasserpreise werde das Unternehmen für Investitionen in seine Leitungen und Kläranlagen nutzen und für Verbesserungen für Haushalte und Umwelt. Die Kunden müssten nun dafür zahlen, dass jahrelang oberstes Ziel gewesen sei, die Preise niedrig zu halten. Weston kündigte auch einen verbesserten Sozialtarif an - davon würden mehr Haushalte als bislang profitieren.
