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Fünf Tadschiken in Düsseldorf wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt

Fünf Tadschiken in Düsseldorf wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt

DW
Tuesday, May 31, 2022 03:59:43 PM UTC

Vor drei Jahren hatte sich in Deutschland eine Terrorzelle des "Islamischen Staats" zum bewaffneten Kampf entschlossen. Doch die Sicherheitsbehörden hatten die Männer bereits im Visier. Nun wurden sie verurteilt.

Sie kamen als Flüchtlinge nach Deutschland, gerieten in Verdacht, wurden Überwacht und festgenommen. Nun hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht die fünf Männer aus Tadschikistan als IS-Terroristen zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Nach Überzeugung der Richter gehörten die 25 bis 34 Jahre alten Islamisten einer Terrorzelle des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) an, die auf Weisung führender IS-Kader Anschläge in Deutschland verüben sollte.

Die Vorwürfe der Anklage hätten sich "in vollem Umfang bestätigt", sagte der Vorsitzende Richter Jan van Lessen. Zahlreiche Beweisanträge der Verteidiger hätten dagegen "nicht zur Aufklärung beigetragen, sondern das Verfahren nur verzögert". Einer der Verurteilten habe ein Attentat auf einen Islamkritiker in Neuss geplant, ein anderer sich an der Vorbereitung eines Auftragsmords in Albanien beteiligt, erklärte das Gericht.

"Angetrieben von ihrer radikalislamischen Gesinnung" hätten die Angeklagten das Ziel verfolgt, den Dschihad mit Mitteln des bewaffneten Kampfs aufseiten des IS aufzunehmen, teilte das Gericht weiter mit. Dazu hätten sie ab 2019 in Kontakt mit einem führenden IS-Mitglied in Afghanistan gestanden und seien ideologisch geschult worden. Die Männer erhielten Strafen zwischen drei Jahren und acht Monaten sowie neuneinhalb Jahren.

Das Gericht konnte sich auch auf die Aussagen des bereits zu sieben Jahren Haft verurteilten Mitgründers der Terrorzelle stützen. Der 31-Jährige hatte seine Komplizen schwer belastet. So hatte er gestanden, dass die Gruppe 40.000 US-Dollar für einen Auftragsmord in Albanien kassieren und dazu einen Geschäftsmann in der Hauptstadt Tirana erschießen wollte. Der Mord sei im letzten Moment gescheitert, weil die Männer Zweifel an der Identität ihrer Zielperson bekamen.

Dann sei ein Islamkritiker in Neuss durch seinen Youtube-Kanal "Ex-Muslime klären auf" in den Fokus der Terroristen geraten. Die Gruppe habe aus Afghanistan die Anweisung erhalten, "ein Exempel zu statuieren" und "den unreinen Bastard zu töten". Die Leiche des Islamkritikers sollte laut Weisung gefilmt oder fotografiert werden, um sie in einem IS-Propagandavideo im Internet zu zeigen. Die Angeklagten hatten den zum Christentum konvertierten Kritiker bereits ausgespäht.

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