
Führt Tempo 120 auf Autobahnen zu weniger Verkehrstoten?
n-tv
Tempo 120 auf Autobahnen könnte Leben retten. Laut einer Analyse würde die Zahl der Verkehrstoten um ein Drittel sinken, schwere Unfälle würden ebenfalls deutlich weniger. Doch nicht alle Fragen zur Wirkung eines generellen Tempolimits sind geklärt.
Ein Tempolimit von 120 Kilometern je Stunde auf Deutschlands Straßen könnte einer Studie zufolge die Zahl der Verkehrstoten um rund ein Drittel senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Wissenschaftlerin der Ruhr-Universität Bochum laut einer Mitteilung nach der Auswertung von Daten. Tempo 120 würde die Unfälle mit Schwerverletzten demnach um 26 Prozent senken, die Zahl der Verkehrstoten sogar um 35 Prozent.
Die letzte große Studie dazu wurde zwischen 1974 und 1977 durchgeführt. Also vor über 45 Jahren, wobei sich Fahrzeugtechnik und Straßenbau seitdem deutlich weiterentwickelt haben.
Maike Metz-Peeters vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Angewandte Ökonometrie der Universität Bochum stellte für ihre Studie einen Datensatz zusammen, der rund die Hälfte des gesamten Autobahnnetzes umfasst und die Jahre 2017 bis 2019 abdeckt. Berücksichtigt wurden Informationen etwa zu Straßenzustand, Verkehrsaufkommen, Wetter und regionalen Faktoren. Analysiert wurde der Datensatz mit einer Methode des kausalen Machine Learnings.
