
Fällt Lars das Klingbeil über den Kanzler?
n-tv
Bierzelt, Boyband und Berliner Koalitionsblues. Von Merz’ Einknick-Hymnen über Söders Bierzelt-Physik bis zu Klingbeils "Bravo"-tauglicher Machtstrategie: Warum die Bundesregierung politisch wackelt - aber popkulturell in der Champions League spielt.
Gewählte Politikerinnen und Politiker gelten gemeinhin, da ist sich zumindest der mehrheitlich auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit fußende Teil dieser Welt einig, als Volksvertreter. Besagtes Volk wählt allerdings nicht nur gelegentlich seine Vertreter, es spricht auch. Das nennt man dann landläufig: den Volksmund. Und der bietet oftmals zweifelsfrei zutreffende Weisheiten. Eine Schwalbe etwa macht tatsächlich noch keinen Sommer. Aber der Volksmund kennt auch zahlreiche Einlassungen, deren Wahrheitsgehalt zu Recht angezweifelt werden darf. Nach kontemporärer Navigationswissenschaft beispielsweise führen gar nicht alle Wege nach Rom. Wohin die Wege der aktuellen Bundesregierung führen? Ebenfalls unklar. Nach Rom jedenfalls höchstens zum Staatsbesuch.
Den Schulterblick auf die vergangene Polit-Woche mit einem Querverweis auf den Volksmund zu beginnen, ist übrigens kein intro-müder Taschenspielertrick. Es ist logische Konsequenz. Denn unser Land wird von einer Koalition aus CDU/CSU und SPD geführt. Alle sind - jedenfalls Stand heute - weiterhin Volksparteien. Selbst wenn tagesaktuelle Volksbefragungen ein unerfreulich ernüchterndes Bild der einstigen Parteien-Leuchttürme der politischen Bundesrepublik zeichnen.
