EZB korrigiert Inflationsprognose für 2022 kräftig nach oben
Süddeutsche Zeitung
Die Ökonomen rechnen nun mit einer Teuerungsrate von 3,0 Prozent, langfristig mit 2,0 Prozent. Außerdem erwarten sie ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 4,2 Prozent.
Experten der EZB-Geldpolitik haben ihre Inflationserwartungen für die Euro-Zone in diesem Jahr deutlich nach oben korrigiert. Sie gehen jetzt von einem Anstieg der Verbraucherpreise von 3,0 Prozent aus, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Im Herbst hatten sie noch einen Wert von 1,9 Prozent veranschlagt.
Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation als optimales Niveau für die Wirtschaft an. Doch angesichts zuletzt hochschießender Energiepreise ist die Teuerung im Euro-Raum im Januar mit 5,1 Prozent deutlich über die Zielmarke hinausgeschossen. Für das Jahr 2023 rechnen die Experten jetzt mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent. Im Herbst hatten sie 1,7 Prozent erwartet. Für 2024 gehen die von der EZB befragten Volkswirte von einer Teuerungsrate von 1,9 Prozent aus.
Längerfristig sagen sie bei der EZB bei der Inflation eine Punktlandung auf der Zielmarke von 2,0 Prozent voraus. In der Herbstprognose hatten sie 1,9 Prozent veranschlagt. Die EZB befragt vier Mal im Jahr Volkswirte zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen. Bei den geldpolitischen Beratungen der Zentralbank spielen diese Umfrageergebnisse stets eine wichtige Rolle.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird der EZB zufolge in der Euro-Zone im Jahr 2022 um 4,2 Prozent wachsen. Für 2023 erwartet die Zentralbank ein Wachstum von 2,7 Prozent und für 2024 eine Zunahme um 1,7 Prozent.