
EZB-Chefin Lagarde: Kauft in den USA
n-tv
Ungewohnt deutlich warnte Christine Lagarde vor einer zweiten Amtszeit von Donald Trump. Nach dessen Wahlsieg klingt Europas oberste Währungshüterin nun versöhnlicher. Ihr Ziel: Verhandlungen mit den USA statt Vergeltung.
Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, fordert eine "Scheckbuch-Strategie" als Antwort auf die Zolldrohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Statt Vergeltungsmaßnahmen sollte Europa anbieten, bestimmte Produkte wie etwa Flüssigerdgas (LNG) oder Rüstungsgüter aus den USA zu kaufen, sagte Lagarde der "Financial Times". Andernfalls drohe ein Prozess nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir".
Die EZB-Chefin warnt, ein Handelskrieg auf "breiter Front" sei in niemandes Interesse und würde zu einem globalen BIP-Rückgang führen. Die EU sollte deshalb mit dem künftigen US-Präsidenten, der mit Zöllen von bis zu 20 Prozent auf nicht-chinesische Importe droht, verhandeln, empfiehlt Lagarde. Dass Trump Zölle zwischen 10 und 20 Prozent angekündigt hat, wertet sie als Verhandlungsspielraum. "Die Tatsache, dass man eine Spanne angibt, bedeutet, dass man offen für Diskussionen ist."
