
Exporte seltener Erden fallen auf null
n-tv
Peking hat die Ausfuhr unersetzlicher Mineralien für E-Autos, Windräder und andere Hightech-Produkte faktisch gestoppt. Auch wenn aus China Signale der Entspannung kommen: Die "Versorgungslage kann sich jederzeit weiter verschlechtern", sagt ein Händler für die Spezialmetalle.
Wenige Wochen nachdem China die Ausfuhr seltener Erden beschränkt hat, verdichten sich die Hinweise, dass die Exporthürden die globale Versorgung mit den kritischen Metallen massiv gefährden. Im Handelskrieg mit den USA hatte Peking im April erstmals seine Superwaffe abgefeuert und für den Verkauf von sieben unersetzlichen Mineralien für die Hightech-Industrie ins Ausland Exportlizenzen eingeführt. Der Effekt der bürokratischen Handelshürden war bislang unklar, weil niemand wusste, wie die chinesischen Behörden den Papierkram umsetzen würden - und ob sie den Export damit lediglich vorübergehend verzögern, drosseln oder ganz abwürgen würden.
Inzwischen ist klar: "China lässt die Muskeln spielen", sagt Tradium-Geschäfsführer Matthias Rüth, der einen der wichtigsten deutschen Händler für Spezialmetalle leitet. "Der chinesische Zoll blockiert seit Anfang April noch immer Ware - auch von Tradium. Und niemand kann sagen, wie lange dieser Zustand anhalten wird."
