Explosionen und Schüsse in Kabul: Abschiebung nach Afghanistan abgesagt
Frankfurter Rundschau
Nach einer Reihe von Anschlägen und Angriffen in der afghanischen Hauptstadt Kabul steigt die Zahl der Toten. Eine geplante Abschiebung aus München wurde unterdessen abgesagt.
Kabul ‒ In Afghanistan gehen die Angriffe auf die Zivilbevölkerung und Regierungsstellen weiter: Am Mittwoch (04.08.2021) wurden nach Polizeiangaben bei einem Bombenangriff in Kabul drei weitere Menschen verletzt. Am Tag zuvor hatte es in der Hauptstadt bereits mehrere koordinierte Anschläge gegeben. Nach einem Autobombenanschlag ist die Zahl der Toten und Verletzen bis zum Mittwochvormittag noch einmal gestiegen. Mindestens 13 Menschen seien getötet und weitere rund 20 seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch. Unter den Todesopfern seien fünf Angreifer, die von Spezialkräften der Polizei getötet worden seien. Die Behörden hatten die Zahl der Toten nach den Angriffen vom Dienstag (03.08.2021) zunächst auf vier beziffert, am Mittwoch korrigierten sie diese nach oben. Einer der Angriffe hatte sich gegen Verteidigungsminister Bismillah Mohammadi gerichtet, vor dessen Haus in Kabul eine Autobombe detonierte. Über das Land rollt derzeit eine gewaltige Welle der Gewalt - immer mehr Zivilist:innen sterben. Informationen der Nachrichtenagentur AFP zufolge hieß es aus Sicherheitskreisen, Angreifende seien in das Haus eines Parlamentsabgeordneten gestürmt und hätten von dort aus auf das Haus des Verteidigungsministers geschossen. In dem Haus des Abgeordneten fanden demnach zu dem Zeitpunkt Beratungen über eine Gegenoffensive der afghanischen Armee gegen den Vormarsch der radikalislamischen Taliban im Norden des Landes statt. Der Angriff sei nach rund fünf Stunden beendet und etwa 80 Zivilist:innen gerettet worden.More Related News