
Experten graben nach Babyleichen unter irischem Heim
n-tv
Jahre nach Bekanntwerden des Schicksals Hunderter Babys in einem früheren katholischen Mutter-Kind-Heim in Irland beginnen nun die Grabungen: In den kommenden zwei Jahren sollen die Überreste der grausam entsorgten Leichen aus dem unterirdischen Abwassertank geborgen werden.
Grabungen auf dem Gelände eines früheren katholischen Heims für unverheiratete Mütter in Irland sollen in den kommenden zwei Jahren Klarheit über das Schicksal von 796 Säuglingen und Kleinkindern bringen. Die am Montag begonnene Suche findet statt, nachdem bei Probegrabungen sterbliche Überreste zahlreicher Babys in einem stillgelegten unterirdischen Abwassertank auf dem Heimgelände in der Stadt Tuam entdeckt worden waren.
Den Anstoß für die Ausgrabungen, an denen Spezialisten aus Kolumbien, Spanien, den USA, Kanada und Großbritannien teilnehmen, gab die Hobby-Historikerin Catherine Corless. Sie hatte bereits im Jahr 2014 Hinweise darauf vorgelegt, dass in dem katholischen Mutter-Kind-Heim "St. Mary's" in Tuam zwischen 1925 und seiner Schließung 1961 insgesamt 796 Kinder gestorben waren. Auf ihren Sterbeurkunden waren zahlreiche Todesursachen von Tuberkulose über Krampfanfälle bis hin zu Masern und Keuchhusten angegeben.
