Ex-Staatsanwalt vielleicht doch wegen Untreue vor Gericht
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wenige Tage vor Beginn des Prozesses gegen einen früheren Oberstaatsanwalt steht noch nicht endgültig fest, welchen Umfang die Anklage hat. Der frühere Leiter einer bundesweiten Zentralstelle zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt muss sich - zusammen mit einem weiteren Angeklagten - ab Freitag vor Gericht verantworten.
Der Top-Jurist soll Aufträge für Gutachten an einen Bekannten vergeben und dafür Schmiergeld kassiert haben. Dem Beamten wird gewerbsmäßige Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vorgeworfen, dem Unternehmer gewerbsmäßige Bestechung und Subventionsbetrug. Der Tatvorwurf der Untreue gegen den Juristen wurde vor Eröffnung des Hauptverfahrens abgetrennt - die zuständige Kammer ordnete an, dass weiter ermittelt werden muss.
Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt der dpa berichtete, wurden diese Ermittlungen aber im Dezember 2022 abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Landgericht nun neu entscheidet und möglicherweise beide Verfahrensteile wieder verbindet. Wann diese Entscheidung fällt, war nach Angaben des Landgerichts Ende vergangener Woche noch offen.