
Ex-Kassenärztechef weist NS-Vorwürfe zurück
n-tv
Wegen eines Vorwortes zur Humangenetik verlor Klaus Heckemann sein Amt als Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung. Er fühlt sich missverstanden – und verteidigt seine "Eugenik"-Aussagen.
Dresden (dpa/sn) - Nach seiner Abberufung als Vorsitzender der Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) hat Klaus Heckemann den Vorwurf gedanklicher Nähe zum Nationalsozialismus zurückgewiesen. "Dieser Vorwurf trifft mich hart", sagte Heckemann der "Ärzte Zeitung" in Dresden. "Eine diesbezügliche Rehabilitierung ist mir wichtiger als alles andere."
Heckemann schrieb in einem Leitartikel, der in der Juni-Ausgabe der "KVS-Mitteilungen" erschienen war, unter anderem von genetischer Diagnostik und "Eugenik in ihrem besten und humansten Sinn". Beschrieben wird eine "Zukunftsvision" zu Gentests. Allen Frauen mit Kinderwunsch soll demnach eine komplette Mutationssuche nach erblichen Erkrankungen angeboten werden.
"Eugenik" steht für die Lehre der vermeintlich guten Erbanlagen. Die Nationalsozialisten verübten unter dem Deckmantel dieses Begriffs Massenmorde an behinderten Menschen zum Zweck der vermeintlichen "Erb- und Rassenhygiene".
