Ex-Berater Bolton kritisiert Trumps Strategie im Nahost-Konflikt
ProSieben
John Bolton kennt Donald Trump aus dem Inneren des Weißen Hauses. Nun wirft er dem Ex-Präsidenten vor, den Konflikt zwischen Israel und Iran vor allem für eigene Zwecke zu nutzen – und warnt vor weiterer Eskalation.
Von 2018 bis 2019 war John Bolton sicherheitspolitischer Berater unter Donald Trump während seiner ersten Amtszeit. Doch heute kritisiert der republikanische Diplomat die Politik seines ehemaligen Chefs Donald Trump scharf - besonders in Hinblick auf den Nahen Osten. Bolton hält Trumps politischen Kurs für ein Streben nach öffentlichem Triumph. Besonders im Zuge der israelischen Luftangriffe, bei dem über eine Teilnahme der USA spekuliert wurde, wolle der US-Präsident wieder die Oberhand in dem Konflikt zu gewinnen: "Es geht jetzt darum, das Gesicht zu wahren und sich als Akteur zu inszenieren", sagte der 76-Jährige im Interview mit dem "Spiegel"-Magazin am Mittwoch (18. Juni). Am Freitag (13. Juni) startet Israel einen Großangriff auf mutmaßliche Entwicklungsstätten iranischer Atomwaffen. Die Islamische Republik Iran erwidertet das Feuer und beschoss mehrere Ziele in Israel. Dabei konnte nicht alle Raketen abgefangen werden, wie die Nachrichtenagenturen dpa und Reuters berichten. Dass die israelische Regierung den Schritt der offen Konfrontation entgegen ist, ist für den ehemaligen Sicherheitsberater der ersten Trump-Präsidentschaft keine Überraschung. "Er [Benjamin Netanjahu] spricht seit Jahrzehnten davon, das iranische Nuklearprogramm zu zerstören. Jeder wusste, dass das passieren kann", sagt John Bolton im "Spiegel"-Interview.
