Evergrande entfacht Kursmassaker
n-tv
Den chinesischen Immobiliengiganten Evergrande drücken Milliarden-Schulden. An der Börse in Hongkong rauschen die Papiere des Konzerns weiter in die Tiefe. In den Abwärtssog geraten auch andere Immobilientitel. Anleger befürchten mittlerweile einen Zahlungsausfall des Unternehmens.
Die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hat zu schweren Verlusten an der Hongkonger Börse geführt. Nach der anhaltenden Talfahrt in den vergangenen Tagen und Wochen brach die Evergrande-Aktie zu Wochenbeginn um weitere 10,6 Prozent ein. Auch andere chinesische Immobilien- und Finanztitel lagen tief im Minus, da es Ängste gab, dass sich die Krise auch auf andere Unternehmen ausweiten könnte. Während der Hongkonger Leitindex Hang Seng um mehr als drei Prozent verlor, büßte ein Unterindex, der Immobilienwerte zusammenfasst, fast sieben Prozent ein. Die Märkte auf dem chinesischen Festland blieben wegen Feiertagen am Montag und Dienstag geschlossen.
Evergrande hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 256 Milliarden Euro, angehäuft. Der angeschlagene Konzern muss frisches Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Die Probleme haben sich laut Beobachtern für Evergrande in den letzten Monaten verschärft, weil Peking strengere Regeln für den hoch verschuldeten Immobiliensektor des Landes durchsetzt.