EU will Chinas Einfluss zurückdrängen
n-tv
Chinas Einfluss in der Welt wächst seit Jahren massiv, etwa durch internationale Projekte wie die Seidenstraßen-Initiative. Die EU will dem nicht mehr tatenlos zusehen. Mit der Initiative Global Gateway plant die EU-Kommission gewaltige Investitionen in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern.
Um den Einfluss der EU in der Welt auszubauen, sollen in den kommenden sechs Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern investiert werden. Wie aus einem Projektentwurf der EU-Kommission von Ursula von der Leyen hervorgeht, ist vorgesehen, das Geld vor allem in Projekte zur Verbesserung von umweltfreundlichen Energie-, Daten- und Transportnetzwerken zu investieren. So könnten zum Beispiel Glasfaserleitungen für schnelle Internetverbindungen, neue Eisenbahnstrecken oder Anlagen zur Herstellung und Verflüssigung von grünem Wasserstoff gefördert werden. Die Initiative mit dem Namen Global Gateway soll am Mittwoch in Brüssel vorgestellt werden.
Hintergrund der Pläne ist insbesondere der stark wachsende Einfluss Chinas auf der Welt, das mit seiner Seidenstraßen-Initiative international in Infrastrukturprojekte investiert. Das Vorgehen Pekings hat dazu geführt, dass Staaten wie Deutschland bereits seit Längerem auf ein stärkeres EU-Engagement in dem Bereich dringen. Man sehe, dass China mit wirtschaftlichen und finanziellen Mitteln überall auf der Welt Möglichkeiten nutze, um seinen Einfluss zu erhöhen, sagte Außenminister Heiko Maas von der SPD im Sommer in Brüssel. Deshalb sei es wichtig, dass die Europäische Union eigene Alternativen anbiete.