
EU will 50-Prozent-Zoll auf Stahl
n-tv
Die USA sorgen mit ihrer Zollpolitik für eine teilweise Umlenkung der Warenflüsse. So gelangt derzeit vermehrt chinesischer Stahl nach Europa und setzt die hiesige ohnehin schon kriselnde Branche zusätzlich unter Druck. Die EU-Kommission zieht nun ihrerseits die Schutzwand hoch.
Die EU-Kommission hat eine Ausweitung der EU-Zölle auf Stahl vorgeschlagen. Demnach soll künftig jährlich nur noch halb so viel Stahl zollfrei auf den EU-Markt gelangen wie bislang, erklärte EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné bei X. Darüber hinaus solle ein 50-prozentiger Zoll fällig werden. Brüssel will die europäische Stahlindustrie so vor der billigeren Konkurrenz aus China schützen.
Konkret sollen dem Vorschlag zufolge sollen jährlich nur noch 18,3 Millionen Tonnen der wichtigsten Stahlimporte zollfrei auf den EU-Markt gelangen - deutlich weniger als noch im vergangenen Jahr. Darüber hinaus soll ein 50-prozentiger Zoll fällig werden. Die nun vorgeschlagene Obergrenze für zollfreie Importe entspricht rund 60 Prozent der gesamten Einfuhren im vergangenen Jahr. Sie bezieht sich auf Stahl in verschiedenen Formen, der in der EU weiterverarbeitet wird, darunter Draht, Stäbe, Platten sowie Bahngleise. Ausgenommen von den Obergrenzen sind Norwegen, Island und Liechtenstein.
