
EU rügt Putins Lügen und US-Journalisten Carlson
n-tv
Im Gespräch mit Carlson wiederholt Putin altbekannte Behauptungen: Der Westen sei Schuld am Angriffskrieg, Russland lediglich ein Opfer der NATO-Politik. Die EU verurteilt das Interview nun harsch - und kritisiert auch den US-Journalisten. Der Kreml zeigt sich hingegen äußerst zufrieden.
Die Europäische Union hat mit scharfer Kritik auf das Interview des US-Journalisten Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert. Putin habe darin "altbekannte Lügen, Verzerrungen und Manipulationen" wiederholt, sagte die Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Nabila Massrali, in Brüssel. Kritik übte sie auch an Carlson, der Putin "eine Plattform zur Manipulation und Verbreitung von Propaganda geboten" habe.
Putin habe in dem Interview erneut "eine große Feindseligkeit gegenüber dem Westen an den Tag gelegt", sagte die Sprecherin weiter. Zudem habe der Kreml-Chef einmal mehr deutlich gemacht, dass er kein Interesse an echten und sinnvollen Schritten für einen Frieden habe.
Der Kreml zeigte sich hingegen zufrieden mit dem Interview. "Für uns ist vor allem die Reaktion unserer Leute wichtig", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es sei von großem Wert, dass sich viele Menschen, speziell in Russland, mit dem Interview vertraut machen können. "Putin spricht über seine Weltanschauungen und seine Sicht der Gründe für die jetzige Lage und die Perspektiven des Geschehens", so Peskow. Es war das erste Mal seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine, dass sich der Kremlchef ausführlich von einem US-Interviewer befragen ließ.
