Es ist gut, dass Merkel vor dem Abschied steht
Süddeutsche Zeitung
So schwer es vielen Fans der Kanzlerin fällt: Der Wechsel ist überfällig. Nach 16 Jahren wird es Zeit für einen Neuanfang. Die Chefin und ihre Regierung schleppen sich nur noch ins Ziel.
Was sich die Kanzlerin generell so wünscht, weiß man selten. Aber dass sie sich ein derartiges Finale gewünscht haben könnte, ist ausgeschlossen. Ausgerechnet der Tag, an dem sie im Bundestag zum wahrscheinlich letzten Mal Bilanz ziehen konnte, begann mit einem Streit über das größte außenpolitische Debakel ihrer Amtszeit. Dass die Opposition eine besondere Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes forderte, ist nur logisch. Dass aber die Koalition das dazu erforderliche Löschmoratorium ablehnte (mit dem man alle Akten für eine solche Aufarbeitung sichern könnte), ist eine verheerende Botschaft. Machttaktisch mag das verständlich sein. Fürs Renommee der letzten von Merkel geführten Regierung ist es peinlich.More Related News
