
Es gibt immer Versuche, Drogen ins Gefängnis zu schmuggeln
n-tv
Spezialgeräte sollen in Thüringen bald helfen, Drogen auf dem Weg ins Gefängnis abzufangen. Diese seien auch bitter nötig, sagt der Vorsitzende der Strafvollzugsgewerkschaft und teilt dennoch gegen die aktuelle Justizministerin aus.
Erfurt (dpa/th) - Drogen sind aus Sicht der Thüringer Gewerkschaft der Strafvollzugsbediensteten keine Seltenheit im Gefängnis. "An und für sich ist das Problem immer da: Wir müssen immer davon ausgehen, dass in irgendeiner Form versucht wird, Drogen ins Gefängnis zu bekommen", sagte Ronny Rüdiger, der Vorsitzende des Thüringer Landesverbands des Bunds der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands (BSBD Thüringen). "Das Problem ist, dass wir in manchen Fällen erst etwas davon mitbekommen, wenn etwas passiert."
Rüdiger bezog sich damit auch auf zwei Todesfälle von Häftlingen im Gefängnis Tonna (Landkreis Gotha) in diesem Jahr, bei denen Drogenkonsum eine Rolle gespielt haben könnte. Zumindest im Falle, eines 24-Jährigen, der im Februar tot in seiner Zelle aufgefunden worden war, stellte ein Gutachten eine potenziell tödliche Dosis des Opioids Fentanyl fest, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt sagte. Das toxikologische Gutachten im zweiten Fall stehe noch aus.
"Mein Eindruck ist, dass es seit diesen zwei Vorfällen in Tonna ruhiger geworden ist - die Vorfälle haben die Gefangenen ein stückweit sensibilisiert für die Gefahren des Drogenkonsums. Das haben sie jetzt im Hinterkopf."
