
"Es gibt auch heute Josef Mengeles"
n-tv
Der Film "Das Verschwinden des Josef Mengele" ist eine Tour de Force. Wie August Diehl darin den "Todesengel von Auschwitz" mimt, ist ebenso brachial wie brillant. Mit ntv.de spricht er nicht nur über das Monster Mengele, sondern auch über das Monströse im Menschlichen selbst.
ntv.de: Ich frage mich: Was ist die erste Reaktion, wenn man das Angebot bekommt, Josef Mengele zu spielen - "Ja, super Herausforderung" oder "Ach, du sch…"?
August Diehl: Zweiteres. Erst einmal habe ich tatsächlich gesagt: "Nein, irgendwo ist auch mal Schluss. Das ist jetzt das Limit." Wenn man als Schauspieler eine Rolle spielt, muss man versuchen, seine Figur zu verstehen. Es geht gar nicht anders. Man kann nicht sagen: "Er ist ein Monster, er ist nicht zu verstehen und ich will es auch gar nicht." Ansonsten braucht man ihn gar nicht erst zu spielen. Also stand wirklich die grundsätzliche Frage im Raum: Machst du es oder machst du es nicht?
