Es droht eine Posse um Ecuadors WM-Platz
n-tv
Ecuador qualifiziert sich im harten südamerikanischen Ausscheidungskampf für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Doch nun muss die Mannschaft offenbar zittern: Chile legt Beschwerde ein, weil ein Nationalspieler möglicherweise mit einer falschen Biografie spielte.
Wegen Zweifeln an der Herkunft des ecuadorianischen Nationalspielers Byron Castillo hat der chilenische Fußballverband (ANFP) Beschwerde beim Weltverband FIFA eingelegt. Einem Medienbericht zufolge wollen die Chilenen damit erreichen, dass sie den Platz Ecuadors bei der WM-Endrunde in Katar übernehmen.
Castillo, Rechtsverteidiger von Barcelona SC Guayaquil, soll falsche Angaben über seinen Geburtsort und sein Geburtsdatum gemacht haben, teilte der ANFP mit. So sei Castillo in Kolumbien zur Welt gekommen und nicht in Ecuador. Außerdem sei er in Wirklichkeit drei Jahre älter als angegeben. Der Weltverband FIFA bestätigte auf Anfrage, dass eine formelle Beschwerde Chiles eingegangen sei, und gab keine weiteren Kommentare ab.
Sollten sich die Vorwürfe der Chilenen als wahr herausstellen, könnte dies sogar Auswirkungen auf die WM haben. Einem Bericht der "New York Times" zielt die Beschwerde Chiles darauf ab, dass die FIFA die acht Qualifikationsspiele, an denen Castillo beteiligt war, als Siege für die jeweiligen Gegner Ecuadors gewertet werden. Damit könnte Ecuador seinen Platz für die Weltmeisterschaft verlieren und Chile nachrücken.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.