Erster Fischadler-Nachwuchs seit 115 Jahren beringt
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Rastatt (dpa/lsw) - Balbü und Kju heißen die ersten Fischadler, die seit 115 Jahren in Baden-Württemberg geschlüpft sind. "Balbü ist eine Kurzform des französischen Worts für Fischadler, Balbuzard. Kju nimmt Bezug auf den charakteristischen "kju-kju-kju"-Warnruf, erklärte Ornithologe Daniel Schmidt-Rothmund vom Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg. Er beringte die beiden Vögel am Freitag im Landkreis Rastatt. "Wir haben hier ein 1458 Gramm schweres Weibchen und ein 1178 Gramm schweres Männchen - sehr guter Durchschnitt für die Altersklasse", erklärte der Experte laut Mitteilung.
Ein Profi-Kletterer hatte die Jungvögel unter Anleitung von Schmidt-Rothmund aus ihrem Nest in 25 Metern Höhe geholt und sie in einem Sack an einem Seil heruntergelassen. Dabei fielen die knapp fünf Wochen alten Adler in eine natürliche Schreckstarre. Die Elterntiere beobachteten das Ganze den Angaben nach und stießen Warnrufe aus. "Diese charakteristischen Rufe haben eine beruhigende Wirkung auf den Nachwuchs", erklärte Schmidt-Rothmund.
Nach wenigen Minuten ging es mit dem Seillift wieder in den Horst. In rund drei Wochen dürften Balbü und Kju erste Flugübungen machen. Im August verlassen sie dann voraussichtlich die Oberrheinebene und legen rund 5000 Kilometer bis nach Westafrika zurück zum Überwintern.
Fischadler werden nach Nabu-Angaben rund 60 Zentimeter groß und können wegen schmaler Flügel mit großen Möwen verwechselt werden. Ihre Unterseite ist bis auf ein dunkles Brustband weiß, die Oberseite dunkelgraubraun. Der Kopf ist weiß mit einem markanten, dunklen Band um die Augenpartie. Der Greifvogel frisst ausschließlich Fische. "Seine Jagdtechnik hat er perfektioniert, so kann er sie in bis zu einem Meter Wassertiefe noch erbeuten." Den Winter verbringen die Tiere in Afrika und kommen ab Ende März in die Brutgebiete zurück.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.