Erste Folgen bei Schalke 04: Gazprom-Vertreter legt Amt nieder
RTL
Seit nunmehr 15 Jahren läuft die 2007 geschlossene Partnerschaft zwischen Schalke 04 und Gazprom Germania.
Zweitligist Schalke 04 wird vom russischen Unternehmen Gazprom gesponsert. Jetzt folgt eine erste Reaktion auf den Ukraine-Krieg. Der von den USA im Zuge des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig hat sein Mandat im Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 niedergelegt. Das teilte der Club am Donnerstag mit. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist.
"Matthias Warnig hat den Aufsichtsrat des FC Schalke 04 darüber informiert, dass er mit sofortiger Wirkung sein Aufsichtsratsmandat niederlegt. Der 66-Jährige hatte dem Gremium seit dem Juli 2019 als kooptiertes Mitglied, entsandt von Hauptsponsor Gazprom, angehört", wie der Klub mitteilt.
Ob die Ukraine-Krise auch Auswirkungen auf das Sponsoring von Gazprom bei Schalke hat, ist noch unklar. US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch Strafmaßnahmen gegen die Betreibergesellschaft und deren Chef Warnig angekündigt. Das Finanzministerium in Washington erklärte, Geschäfte mit dem Betreiber Nord Stream 2 AG müssten innerhalb einer Woche beendet werden. Angesichts der russischen Eskalation im Ukraine-Konflikt hatte die Bundesregierung das Vorhaben am Dienstag auf Eis gelegt und das Genehmigungsverfahren für Nord Stream 2 vorerst gestoppt.
Seit nunmehr 15 Jahren läuft die 2007 geschlossene Partnerschaft zwischen Schalke 04 und Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom. Vor rund einem Jahr, als der Abstieg des Traditionsvereins aus der Bundesliga deutliche Konturen angenommen hatte, einigten sich Gazprom und der FC Schalke nach Gesprächen in Russland auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Der Revierverein hatte im März 2021 darauf verwiesen, dass Gazprom durch den Abstieg die juristisch fixierte Möglichkeit besaß, den Vertrag zu beenden, stattdessen aber Schalke "die Treue hält" und die "Vereinbarungen für mindestens drei Saisons gelten."
Laut Informationen der "Bild" (Mittwoch) erhält Schalke vom Unternehmen in der 2. Liga jährlich neun Millionen Euro. Im Falle einer Bundesliga-Rückkehr würde der Sponsor jährlich 15 Millionen Euro zahlen. Der demnach bis 2025 geschlossene Vertrag kann allerdings von Gazprom bei Nichtaufstieg 2024 aufgelöst werden. (dpa/jma)