Erste Bundesligisten stornieren Tickets
ProSieben
Die Zeiten voll ausgelasteter Stadien in der Bundesliga sind coronabedingt fürs erste vorbei sein. Schon vor der Bekanntgabe konkreter Beschlüsse von Bund und Ländern annullieren einige Clubs gekaufte Tickets. Auch betroffen: das Topspiel.
Angesichts zu erwartender neuer Kapazitätsbegrenzungen in den Stadien der Fußball-Bundesligisten am Wochenende treffen mehrere Clubs erste Vorkehrungen. Borussia Dortmund stornierte vor seinem Topspiel gegen den FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr) alle bereits verkauften Tickets. Der BVB teilte am Mittwoch zur Begründung mit, man rechne mit einer "pandemiebedingten Reduzierung der Kapazitäten" durch die nordrhein-westfälische Landesregierung. Auch Borussia Mönchengladbach annullierte vor seinem Spiel gegen den SC Freiburg am Sonntag (17.30 Uhr) sämtliche schon erworbenen Karten. Arminia Bielefeld kündigte zumindest an, erstmal keine Eintrittstickets für das Spiel gegen den 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) mehr verkaufen zu wollen.
Bund und Länder wollen an diesem Donnerstag final über strengere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie entscheiden. Dabei geht es unter anderem um Details einer bereits ins Auge gefassten bundesweiten Verringerung der Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen wie der Bundesliga. Ziel der Politik ist es, hier eine einheitliche Linie, die dann für alle Bundesländer gelten soll, zu finden.
Der BVB hatte nach eigenen Angaben für das Bayern-Spiel bereits alle zur Verfügung stehenden 67 000 Tickets verkauft. Diese seien nun storniert worden, die Käufer sollten das Geld zurückbekommen.
Im Extremfall könnten Bund und Länder entscheiden, dass es in der Bundesliga wieder zu Geisterspielen ganz ohne Zuschauer kommt. Als wahrscheinlicher aber gilt, dass die Zuschauerzahlen in den Stadien deutlich reduziert werden. Der BVB kündigte an, die Entscheidung in der Sache abwarten zu wollen, ehe man im Ticketbereich wieder aktiv werde. "Sobald die politische Entscheidung über zulässige künftige Stadion-Auslastungen in Nordrhein-Westfalen getroffen worden ist und uns in dieser Sache gesicherte Erkenntnisse vorliegen, werden wir über den neuen Vorverkauf informieren", hieß es.
