Erst Astrazeneca, dann mRNA: Hausärzte kritisieren Mehraufwand durch Kreuzimpfungen
Frankfurter Rundschau
Das Impfen gegen Corona geht voran in Deutschland. Und doch knirscht es an einigen Stellen, der Deutsche Hausärzteverband kritisiert die Empfehlung der Ständigen Impfkommission.
Berlin - Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte kürzlich die sogenannte Kreuzimpfung gegen Corona empfohlen. Doch das stellt Hausarztpraxen nach eigenen Angaben vor Probleme.: „Die Ad-hoc-Anpassung der Empfehlung hat bereits am ersten Tag in vielen Praxen für einen enormen Mehraufwand gesorgt“, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Stiko empfiehlt aktuell, mit der zweiten Impfung ein mRNA-Vakzin zu verabreichen, wenn die Erstimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorgenommen wurde. Diese Empfehlung sorgt laut Hausärzte-Chef Weigeldt für Verunsicherung. „Patientinnen und Patienten erfragen, welchen Impfstoff sie nun bei der Zweitimpfung erhalten werden, und wollen auch ihren Termin entsprechend vorziehen.“ Für Betroffene mache „einen großen Unterschied, ob sie neun bis zwölf Wochen auf ihre Zweitimpfung warten oder nur vier“. Gerade mit Blick auf die anstehenden Sommerferien würde das Problem noch verschärft. Der Ansturm auf die Impfdosen stellt Praxisteams vor enorme logistische Herausforderungen. Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna seien schließlich „nur begrenzt verfügbar“, so Weigeldt. Hinzu komme der Beratungsaufwand, der sei deutlich höher, insbesondere für Hausärzte, „die sich fleißig für die Impfungen mit Astrazeneca eingesetzt haben und somit sowieso schon einen deutlich höheren Aufklärungsaufwand hatten“.More Related News