
Ermittlungen zu Papst-Brustkreuz weitgehend abgeschlossen
n-tv
Das aus einer Traunsteiner Kirche gestohlene Papst-Brustkreuz von Benedikt XVI. bleibt verschwunden. Ein Mann sitzt in U-Haft. Noch halten sich die Ermittler bedeckt, ob es bald eine Anklage gibt.
Traunstein (dpa/lby) - Nach dem Diebstahl eines Brustkreuzes des früheren Papstes Benedikt XVI. aus einer Kirche in Traunstein sind die Ermittlungen weitgehend abgeschlossen. In Kürze solle Näheres bekannt gegeben werden, sagte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, Oberstaatsanwalt Rainer Vietze, der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Ein Tatverdächtiger sitzt seit Oktober in Bayern in Untersuchungshaft. Dem 53-Jährigen wird vorgeworfen, die Insigne des verstorbenen Papstes im Juni aus der Traunsteiner Kirche St. Oswald gestohlen zu haben - einen Tag vor Beginn eines Prozesses um einen Missbrauchsskandal, in dem ursprünglich auch der verstorbene Papst als Beklagter geführt worden war. Anfängliche Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang bestätigten sich nicht.
Der 53-Jährige hatte zunächst zu den Vorwürfen geschwiegen. Über seinen Verteidiger habe er die Vorwürfe inzwischen bestritten, sagte der Oberstaatsanwalt. Das Kreuz, das für die Gläubigen einen unschätzbaren ideellen Wert hat, ist nach wie vor verschwunden. Der materielle Wert konnte bisher nicht ermittelt werden, sagte Vietze. Es gehe um Diebstahl in einem besonders schweren Fall.
Der Mann hatte nach Angaben der Behörden wegen diverser Eigentumsdelikte bereits in mehreren europäischen Gefängnissen gesessen und war in Deutschland 1990 erstmals auffällig geworden. Die Staatsanwaltschaft ging im Oktober aufgrund der erheblichen Vorstrafen des Mannes davon aus, dass im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe verhängt wird.
